Osteopathie

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Osteopathie – was ist das und für was setzt man das ein?

Die Osteopathie ist ein manuelles Verfahren, das sich mit der Untersuchung und Behandlung des Bewegungsapparates, der Organe und des Gewebes befasst. Die Methode geht davon aus, dass die Beschwerden des Patienten auf Bewegungseinschränkungen oder Blockaden zurückzuführen sind. Liegen keine Blockaden vor, hat der Körper die Fähigkeit, sich selbst zu heilen. Die Osteopathie wird heute ergänzend zur Schulmedizin eingesetzt, um nach den Ursachen und Auslösern von Beschwerden zu suchen.

Welche Rolle spielen die Faszien?

Vor mehr als 130 Jahren entwickelte der amerikanische Arzt Andrew Still eine Methode, die auf dem Konzept beruht, dass der Körper aus einer Vielzahl von Strukturen besteht, die direkt oder indirekt miteinander verbunden sind. Diese sogenannte ganzheitliche Methode bezieht sich insbesondere auf die Faszien, Bindegewebshüllen, die den Körper wie ein verbindendes Spannungsnetz durchziehen. Man unterscheidet drei Arten von Faszien: die oberflächlichen Faszien, die aus lockerem Bindegewebe und Fettgewebe bestehen, die tiefen Faszien, die faserreiche Bindegewebsschichten um Muskeln und Knochen bilden, und die viszeralen Faszien, die der Aufhängung und Einbettung der inneren Organe dienen.

Wie arbeitet ein Osteopath?

Der Osteopath untersucht mit seinen Händen die Bewegungsmöglichkeiten oder -einschränkungen des Skeletts oder einzelner Knochen, Organe und Gewebe, um die genannten Beschwerden zu behandeln. Nachdem er die Ursachen der Beschwerden (Blockaden und Bewegungseinschränkungen) festgestellt hat, wendet er Techniken wie Manipulation, Muskeltechniken und Mobilisation an. Während der Behandlung folgt er den Richtungen und Bewegungen der Faszien und löst die gefundenen Verspannungen. Es gibt drei Arten der Osteopathie: die viszerale Osteopathie, die sich auf die Organe, ihre Durchblutung und Fixierung konzentriert, die parietale Osteopathie, die Muskeln, Knochen und Gelenke behandelt, und die kraniale Osteopathie, die den Kopf behandelt.

Es ist wichtig zu betonen, dass ein Osteopath nicht heilt, sondern Blockaden und Bewegungseinschränkungen löst und so den Körper zur Selbstheilung anregt. Der Patient sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Osteopathie keine Alternativmedizin ist, sondern eine komplementäre Therapie, die in Zusammenarbeit mit der Schulmedizin angewendet werden kann.

Für welche Patienten ist Osteopathie empfehlenswert?

Vor allem bei Patienten mit chronischen Beschwerden wie Migräne, Asthma oder Rückenschmerzen wird die Osteopathie immer beliebter. Grundsätzlich ist es jedoch ratsam, mit dem behandelnden Arzt abzuklären, ob eine osteopathische Unterstützung im Einzelfall sinnvoll ist, denn es gibt auch Erkrankungen, bei denen eine osteopathische Behandlung kontraproduktiv sein kann. Wer unter Rückenschmerzen leidet, kann zusätzlich zur Behandlung darauf achten, dass er tagsüber richtig und beweglich sitzt, zum Beispiel auf einem aeris Aktivstuhl.

Was kostet eine Osteopathie-Behandlung und werden die Kosten hierfür übernommen?

Eine Behandlung kann bis zu 120 Euro pro Stunde kosten. Es ist daher ratsam, im Vorfeld abzuklären, ob und in welcher Höhe eine Krankenkasse oder Krankenversicherung die Kosten übernimmt. Inzwischen haben aber immer mehr gesetzliche Krankenkassen und Versicherungen den Nutzen der Behandlung erkannt und übernehmen zumindest einen Teil der Kosten.

Welche Voraussetzungen brauche ich, um Osteopath zu werden?

Die Ausbildung zum Osteopathen dauert in der Regel mindestens vier Jahre und wird an privaten Schulen für Osteopathie absolviert. Ärzte (Orthopäden), Heilpraktiker oder Physiotherapeuten können die Ausbildung berufsbegleitend absolvieren, Mindestvoraussetzung ist das Abitur. Die Hochschule Fresenius bietet seit einigen Jahren sowohl einen Bachelor- als auch einen Masterstudiengang in Vollzeit an. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Website des VOD e.V. (Verband der Osteopathen in Deutschland). Wer mehr über dieses Thema erfahren möchte, findet auf der Homepage des VOD unter www.osteopathie.de viele wertvolle Informationen.